Entwicklung eines numerischen Verfahrens zur Stabilitätsuntersuchung der Rotorblätter von Windkraftanlagen

Ungewollte Schwingungen der Rotorblätter von Windkraftanlagen können zu schweren Schäden an der gesamten Anlage führen. Als besonders kritisch erwiesen sich dabei in der Vergangenheit instabile Schwingungsphänomene wie das sog. Flattern (engl. ''flutter''), das bei Stall-geregelten Maschinen im Falle starker Winde auftreten kann, wenn die Rotorblätter im abgelösten Strömungszustand operieren. Für eine sichere Auslegung ist es deshalb wünschenswert, Werkzeuge zu entwickeln, die bereits in der Entwurfsphase eine Vorhersage dieser instabilen Schwingungsvorgänge erlauben.
Die relevanten Phänomene, die auf stark gekoppelten strömungsmechanischen und strukturmechanischen Effekten basieren, können prinzipiell durch ein numerisches Simulationsverfahren beschrieben werden. Dafür wird das Rotorblatt in eine Vielzahl von Einzelelementen zerlegt, für die sich jeweils repräsentative Matrizen sowohl für die aerodynamische als auch die strukturdynamische Dämpfung und Steifigkeit bestimmen lassen. Durch die Kombination der Elemente zu einem Gesamtsystem lässt sich das Schwingungsverhalten des Rotorblatts dann bei unterschiedlichen Strömungsbedingungen simulieren.

Im Rahmen der Studienarbeit soll das Auftreten von Instabilitäten am Beispiel einer Anlage mit einer Kapazität von 600KW bis 750KW untersucht werden. Die strömungsmechanische Auslegung erfolgt nach Schmitz (siehe [1]). Auf der Basis der aerodynamischen Kräfte für den gesamten auftretenden Anstellwinkelbereich sollen dann die Einzelmatrizen für alle Blattquerschnittsflächen bestimmt werden und mit dem Übertragungsmatrizenverfahren zu einem einzigen gekoppelten Simulationsverfahren kombiniert werden, das die Simulation der Schwingungsdynamik für unterschiedliche Parameter zulässt.
Ziel der Arbeit ist es, mit dem erstellten Programm die Grenzen des Betriebsbereichs zu ermitteln, in dem das Auftreten von Instabilitäten ausgeschlossen werden kann und somit ein sicherer Betrieb gewährleistet ist.

Die Ergebnisse sind ausführlich zu dokumentieren und kritisch zu diskutieren.

Literaturhinweise:
[1] R. Gasch, Windkraftanlagen, Teubner Verlag, 2004.


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Last modified: Wed Feb 04 15:50:50 CEST 2004