Dominierende Bauelemente sind mikroelektronische Schaltkreise (ICs, ,,Integrated
Circuits``). Sie enthalten auf einer Fläche von bis
eine
große Anzahl von Transistorfunktionen (moderne Mikroprozessoren wie der Pentium4 von
Intel
55 Mio.) mit Strukturelementen im
Bereich (modernste Speicher wie 256-MBit-Chips im Sub-
-Bereich). Die
Integration zu komplexen Funktionsgruppen
geschieht durch gemeinsame Herstellung
vieler Transistoren auf einer Siliziumscheibe (,,Wafer``) und deren
anschließende ,,Verdrahtung`` durch aufgedampfte Substanzen
zu Schaltungen (Logikgatter,
Speicher, Mikroprozessoren, etc.).
Anfang der siebziger Jahre begann die Entwicklung des Mikroprozessors, d.h. programmierbarer Elektronik. Diese ist besonders interessant, da Mikroprozessoren universell einsetzbare Schaltkreise sind und daher in großen Stückzahlen produziert und verwendet werden. Die Anpassung an spezielle Aufgaben geschieht über eine programmierte Befehlsfolge. Die Forderung der Rechnerhersteller nach billigen Logikschaltkreisen und Halbleiterspeichern übte starken Einfluss auf die Mikroelektronik-Technologie aus. Mikroprozessoren und auf ihrer Grundlage gefertigte Mikrorechner und Steuerungseinheiten ermöglichen den Einsatz programmgesteuerter Geräte auch dort, wo vorher z.B. aus Kostengründen der Einsatz eines Kleinrechners oder eines aus diskreten Logikelementen aufgebauten Systems für Steuerungs-, Mess- oder Automatisierungszwecke nicht in Frage kam.
Seit einigen Jahren geht ein neuerer Trend zu anwenderspezifischen Schaltkreisen (Application Specific ICs,,,ASICs``). Sie werden für spezielle Aufgaben verwendet und stellen eine Kombination von Standard-ICs dar. So war zum Beispiel die Grundplatine (,,Motherboard``) eines Original-IBM-AT vor wenigen Jahren mit etwa 50 Chips (Speicherbausteine ausgenommen) bestückt. Heute kommt man mit Sätzen von 3 oder 4 ASICs plus einige wenige zusätzliche Chips aus. Abbildung 1.1 zeigt ein Motherboard mit 3 Chips der Firma Intel, die die wesentlichen Steuerungsaufgaben für das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten ausführen. Weitere Bestandteile der Platine sind: in der Mitte der Platz (ZIF Socket 8) für den Prozessor, rechts davon 6 Steckplätze für Speichermodule (72pin-SIMM-Sockets), links vom Prozessorsockel sind 4 PCI- und 4 ISA-Bus-Steckplätze für Erweiterungskarten. Dazu gehören z.B. Grafikkarten, Soundkarten, Ethernetkarten u.a.
Das ,,Herz`` eines Rechners bildet die CPU und insbesondere durch die stetige und schnelle Entwicklung auf diesem Gebiet, sind die heutigen Leistungen von Computern möglich. Die Abbildung 1.3 zeigt einen modernen Prozessor der Intel Corp., der auf einer sehr geringen Fläche mehrere Millionen Transistoren vereint. |
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Nicht nur die Anzahl der Transistoren erhöhte sich im Verlauf der vergangenen 25 Jahre, sondern auch Rechengeschwindigkeiten. Es gibt mehrere Größen, die Leistungsfähigkeit eines Mikroprozessors zu messen. Eine gebräuchliche ist die mögliche Anzahl der ausgeführten Instruktionen pro Sekunde -- MIPS (engl. millions of instructions per second) |
Etwa alle 1,5 bis 2 Jahre verdoppelt sich
der Integrationsgrad (Anzahl der auf einem Chip realisierten Transistorfunktionen; Moore's Law (Gordon Moore, 1965) geht von einer Verdoppelung der Transistoren alle 18 Monate aus).
Dies wird verursacht durch Reduktion der Strukturabmessungen, Nutzung
neuer Effekte und Schaltungsprinzipien, sowie auch durch größere
Chipflächen (bis ). Der Alpha 21164 der Digital Equipment Corp. hat 9,6
Millionen Transistoren und erreicht damit bei einer Taktrate von 600MHz eine
Rechenleistung von 2,4 BIPS -- billions (Milliarden) of
instructions per second).
Gleichzeitig fallen die Kosten für die Rechenleistung.
Die Mikroelektronik zeigt ein beispiellos hohes Wachstum über ca. 25 Jahre ohne erkennbare Sättigungseffekte (Es gibt dennoch physikalische Grenzen, wenn z.B. elektromagnetische Effekte von quantenmechanischen Effekten übertroffen werden). Der Fortschritt in der Halbleitertechnologie ist beispielhaft in Tabelle 1.1 aufgeführt.